kleines Eiland
im
flachen Boddenwasser
Hiddensee

Sanderlinge

Nordküste

Weststrand

Dünenheide

©   2008  Marco Just

Der rund 180 Dias umfassende Vortrag soll diese Vielseitigkeit vorstellen, wobei die Ort- schaft Kloster aufgrund des großen Touristenansturms und übermäßig vieler unpassender Neubauten nur eine untergeordnete Rolle spielt, obwohl ja, wenn man die Geschichte betrachten möchte, hierauf näher eingegangen werden müsste. Doch eben das ist nicht Anliegen des Vortrages, hier sollen vielmehr die landschaftlichen Besonderheiten hervorgehoben werden, weshalb auch die Dünenheide an dieser Stelle Erwähnung finden muss, die sich im Herzen der Insel zwischen Vitte und Neuendorf erstreckt. Die zuletzt genannte Ortschaft ist zugleich die jüngste und strahlt von allen die meiste Ruhe aus, deshalb ist sie auch Anlaufpunkt im Vortrag.

Die etwa 17 Quadratkilometer große Insel Hiddensee unterliegt ebenso wie der Darß starken geologischen Veränderungen.

Der bis zu 72 m hohe Dornbusch ist eine Stauchendmoräne und stellt sozusagen das Ausgangsmaterial für den flachen Teil der Insel dar, der durch Ablagerungen entstand.

Erst vor etwa 5000 Jahren stieg der Meeresspiegel auf das heutige Niveau, wodurch der Dornbusch vollständig umspült wurde  -  die Geburtsstunde der Insel.

Heute trägt das Meer an der Steilküste kontinuierlich Material ab (durchschnittlich 30 cm pro Jahr). Fortgespült bleibt es schließlich im „Windschatten“ liegen  -  so wuchs Hiddensee allmählich in Richtung Süden.

Blick über den Alten Bessin in Richtung Süden am 28. Mai 1998

Am Windwatt lässt sich im Frühjahr und Herbst das Zugeschehen der Vögel verfolgen. Dazu wurde an der Südspitze des Alten Bessins ein Beobachtungsturm errichtet.


Es war vermutlich im 16. Jahrhundert, als sich erstmals eine größere Menge des vom Steilufer abgespülten Materials sammelte und eine ausgedehnte Sandbank bildete. Sie wurde allmählich größer und wuchs dann im weiteren Verlauf etwa 30 Meter im Jahr nach Süden.

Schon 1695 war die so entstandene Halbinsel 2300 m lang und um die Mitte des 19. Jahrhunderts bereits weitere 1000 m gewachsen, womit dieser Prozess allerdings weitgehend abgeschlossen war.

Etwa um 1900 bildete sich östlich davon eine weitere Sandbank, die schnell zu einer neuen Halbinsel wurde  -  dem Neuen Bessin. Das Wachstumstempo war hier noch rasanter, bis zu 65 m pro Jahr wuchs das Land nach Süden und hat bereits rund 100 Jahre nach der erstmaligen Erwähnung (also um das Jahr 2000) den Alten Bessin in der Länge weit überholt.

Nördlich der Kernzonengrenze, also im nördlichen Bereich des Neuen Bessins (zum Enddorn hin) kann man viele Watvögel aus der Nähe beobachten.

Das folgende Bild zeigt einige Strandläufer (Sanderlinge und Alpenstrandläufer), die hier emsig nach Nahrung suchen  -  ein Muss für jeden ornithologisch Interessierten; außerdem hat die Insel hier einen ganz eigenartigen Charakter: die Vegetation auf diesem jungen Land weicht von jener der übrigen Insel ab.

Sanderlinge und Alpenstrandläufer am Strand des Neuen Bessins (Oststrand) am

1. Oktober 1998

Nach Norden hin steigt das Land (am Enddorn) langsam an und geht schließlich in den Steilküstenbereich über.

Diese unterschiedlichen Landschaften auf engstem Raum sind das Faszinierende an Hiddensee und machen dieses kleine Einland (in Verbindung mit dem fehlenden Autoverkehr) zu einer Einzigartigkeit; nicht umsonst wird die Insel auch „Perle der Ostsee“ genannt.

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Vor etwa 1000 Jahren befand sich die Südspitze in Höhe der Ortschaft Neuendorf, 300 Jahre später war die Insel um weitere 4 km gewachsen und reichte bis an die heutige Grenze zur Kernzone, der Rest ist weniger als 700 Jahre alt.

Inzwischen hat sich die Gellenschar als Windwatt so weit ausgebreitet, dass eine Fahrrinne zwischen Hiddensee und dem Bock nur noch künstlich freigehalten werden kann. Das gleiche gilt für die Bessinsche Schar, die ohne menschliches Eingreifen schon längst mit dem „Bug“ der Insel Rügen verbunden wäre.

Alter und Neuer Bessin sind jeweils schmale Halbinseln, die sich vom östlichen Dornbusch im Bereich des Enddorns nach Süden ziehen.

Der Boden auf dem Alten Bessin ist kaum 500 Jahre alt, hier erfolgte eine ständige Beweidung mit Schafen. Dieser Landstreifen ist begehbar, während der Neue Bessin zur Kernzone des Nationalparks gehört, einschließlich des vorgelagerten Windwatts.

Blick vom Leuchtturm nach Süden über die Insel am 1. September 1999