1995 (2)
1995 (2)
Liepe - ein kurzer Rückblick (1988 bis 1998)
Hier blicken wir über den Freigraben (unterhalb der Lieper Schleuse) in Richtung Dorf. Hinter der Landzunge ist schwach der Oder-Havel-Kanal zu sehen, und was man hier nicht erkennen kann, ist die Einmündung des Finowkanals in den Oder-Havel-Kanal, die sich von hier aus gesehen links im Bild befindet. Nur ein halb ins Bild ragender Strauch (links) deutet die zweite Landzunge an, davor verläuft sozusagen der Finowkanal.
Es gibt hier also auf einer Länge von ca. 300 Metern unterhalb der Schleuse drei Wasserstraßen dicht nebeneinander.
Dieser 2. Teil aus dem Jahre 1995 sei in der Brodowiner Straße begonnen, die als einzige nach ihrer Instandsetzung eine Kopfsteinpflasterstraße blieb, lediglich ein neuer Bürgersteig kam hinzu.
Dieses erste Bild zeigt den klassischen Blick von der Hauptstraße mit dem markanten und gleichzeitig größten Haus von Liepe (ehemals Schmukallas Haus), von den Altliepern auch „Reichstagsgebäude“ genannt.
Wenn Schmukallas Berg nicht so zugewachsen wäre, würde er einen wunderbaren Aussichtpunkt darstellen, so wie es früher einmal war. Aufkommendes Gehölz allerdings versperrt an den meisten Stellen die Sicht und manchmal muss man sogar auf eine der alten Eichen klettern, um einen einigermaßen guten Blick zu haben.
Das Teleobjektiv lässt zudem den einen oder anderen dünnen Zweig verschmelzen und damit „unsichtbar“ werden, so dass diese Aufnahmen halbwegs brauchbar sind. Am unteren Bildrand aber sieht man, dass man in diesem Bereich erst gar nichts versuchen braucht, der Blick auf die am Fuße des Bergs vorbeiführende Brodowiner Straße ist nahezu vollständig versperrt, man kann nur in die Ferne blicken.
Es dominiert in diesem Bild das Gasthaus „Zur Guten Hoffnung“, ebenfalls eine traditionsreiche und zugleich sehr alte Gaststätte, die schon auf Postkarten um 1900 abgebildet ist (dort allerdings noch als wesentlich kleineres Gebäude).
Im Hintergrund erkennen wir die Hauptstraße - und ganz links zeichnen sich die Kuhställe ab; dort beachte man den auf diesem Bild noch unbebauten Bereich, der auf dem nächsten Bild aber noch besser zu sehen ist.
Es ist hier nicht exakt der gleich Standort wie beim vorigen Bild, aber sehr weit weg befinde ich mich dennoch nicht. Das Teleobjektiv zieht die Szenerie wieder sehr schön heran, so dass die Landschaft flacher wirkt als in Wirklichkeit, alles scheint greifbar nahe zu sein, wodurch Details besser erkennbar werden, was mit einer „normalen“ Aufnahme nicht möglich wäre.
Die Bilder stammen von Anfang Mai, was man auch an den Bäumen sieht. Die Kuhställe sind nun vollständig zu sehen, dahinter erhebt sich das alte Ardeltheim und rechts davon sieht man ein Stück des Sportplatzes, davor stehen inzwischen mehrere Neubauten, die hier natürlich noch nicht existieren.
Schön zu erkennen ist auch das Schiffshebewerk sowie rechts davon das ehemalige MdI-Sanatorium, das zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits eine Polizeischule war. Dort steht inzwischen das neue Hebewerk.
In Bezug auf die Körnigkeit gilt hier dasselbe wie beim Bild oben (gleiches Filmmaterial); auch hier wurde mit einer Brennweite von 400 mm (8-fache Vergrößerung) gearbeitet.
Zu sehen sind die Häuser der Lieper Schleuse, dahinter die Wiesen der Rähne und ganz im Hintergrund die Hügel des Barnim zwischen Struwenberg und Amalienhof (Falkenberg).
Wieder ein anderer Standpunkt, aber immer noch auf Schmukallas Berg.
Die Szenerie ist durch eine noch längere Brennweite wieder etwas näher „herangeholt“ worden, aber das Fotografieren aus freier Hand lässt in diesem Telebereich meist Verwackelungen und damit Unschärfen entstehen, was auch hier der Fall ist. Hinzu kommt der hoch empfindliche 27 DIN-Film (400 ASA), der mit seinem groben Korn zudem auch die Konturenschärfe verringert.
Der ständig kleiner werdende tote Arm ist durch seinen breiten Verlandungsgürtel von Land aus so gut wie gar nicht mehr erreichbar. Durch diese relative Abgeschiedenheit lockt er viele Röhrichtbewohner an, die hier ungestört ihren Nachwuchs groß ziehen können. Leider landet hier aber auch viel von auf dem Wasser treibendem Müll.
An der Stelle, an der ich hier stand, um die Aufnahme zu machen, befand sich von 1896 bis 1911 die erste Lieper Brücke, die so genannte „Lieper See-Brücke“, deren Name auf den schon immer hier befindlichen Lieper See Bezug nimmt, und die heute (etwas verkleinert) am Messingwerk in Finow als „Teufelsbrücke“ steht.
Beim Blick über den Kanal und noch dazu bei „rauer See“ wirkt der tote Arm wiederum ganz anders. Die Spitze der Landzunge ganz rechts im Bild markiert quasi den Übergang. Der Verlandungsbereich des toten Arms zum Land hin schließt mit dichtem Weidengebüsch ab, wodurch die Sicht auf die Häuser ein wenig versperrt wird. Die malerische Lage des Dorfes macht aber einen Ausflug hierher immer wieder lohnenswert.
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In diesem Bereich treffen Waldstraße und Brodowiner Straße zusammen, man sieht links die Hausnummern 7 und 8.
Dies ist der obere Bereich der Brodowiner Str. kurz vor der Waldkante; der Blick geht hier in die entgegengesetzte Richtung, also zurück ins Tal.
Den genauen Standort für dieses Bild kann ich heute nicht mehr bestimmen, da es sich auch um eine Tele-Aufnahme handelt (400 mm), aber man kann es sich ungefähr denken. Rechts erkennt man ein Haus an der Lieper Schleuse, in der Mitte schimmert schwach das alte Sanatorium durch die Bäume und das Hebewerk ist natürlich unverkennbar.
Zum Schluss wieder eine Straßenszene - herbstlich färben sich bereits die Bäume - bis auf die neuen Straßenlaternen, die ja schon im ersten Jahr nach der Wende errichtet worden waren und damit so ziemlich die erste Neuerung überhaupt darstellten, hat sich an diesem Bild noch nichts geändert, lediglich die Straßenmarkierung kam hinzu.