Eckertsdorf                                         Wojnowo
 

Seite 8



Eckertsdorf

 

Eckertsdorf verbindet man als erstes mit dem kleinen russisch-orthodoxen Kloster der Altgläubigen, das sich am südlichen Rand des Dorfes am Ufer des Drusensees befindet. Es wurde zu der Zeit, als wir es besuchten, von zwei alten Damen und einem älteren Herrn, der auf dem folgenden Bild von weitem zu sehen ist, bewirtschaftet. Sie erzählten uns, dass zu ihrem Glauben unter anderem gehört, 120 Tage im Jahr zu fasten.

Bekannt war uns diese Einrichtung schon im Vorfeld aus dem Fernsehen, und nun fanden wir es natürlich besonders interessant, es auch in natura zu erleben.

Eckertsdorf

Das Kloster (ein ehemaliges Nonnenkloster) wurde 1847 gegründet. Zu ihm gehören außer der hier zu sehenden Kirche auch einige Wohnhäuser sowie ein orthodoxer Friedhof, vom dem aus diese Aufnahme gemacht wurde (sie zeigt im Vordergrund den Friedhofseingang).


Im Dorf selbst steht eine weitere interessante Kirche, die hier nicht zu sehen ist, dafür aber im Film (siehe weiter hinten auf der Seite „Film 1999“) sowie auf der Seite „Eckertsdorf“ von 2011 (siehe dort: Eckertsdorf 2011)

Auch sie weicht in ihrem Baustil von den üblichen ostpreußischen Kirchen ab, man erkennt quasi die Herkunft dieser russisch-orthodoxen Kirche, vor allem an der typischen Turmspitze. Außerdem ist es ein Holzbau und die blaue Farbgebung lässt sie sofort beim Vorbeifahren ins Auge fallen.

Auf diesem Bild sieht man zum Kloster gehörende Gebäude und ein Stück der kleinen Gartenanlage; dieser Weg führt vom Drusensee hinauf zu der kleinen Klosteranlage  -  eine kleine, eigene Welt und ein Stück lebendige Geschichte. Hier (wie eigentlich überall in Masuren) spielt sich das Leben in einem anderen Tempo ab, aber hier kommt das ganz besonders zum Tragen.

Das Kloster selbst ist nur ein Stück der Geschichte, auch der ganze Ort Eckertsdorf ist eine ehemalige russisch-orthodoxe Siedlung der Altgläubigen, die in diesem Fall zur Gruppe der Philipponen gehörten.

Die Altgläubigen kann man sicherlich als eine Art konservative Bewegung betrachten, die sich eben aus diesem Grunde mehr und mehr von der eigentlichen orthodoxen Kirche lösten, doch soll dieser geschichtliche Zusammenhang hier nicht näher beleuchtet werden, da uns vielmehr die faszinierende masurische Landschaft und die Verbindung zu dieser Gegend durch die eigenen einst von hier vertriebenen Vorfahren interessiert.

An sich ist Eckertsdorf ebenfalls ein recht verträumter Ort, wenn auch nicht ganz so augenscheinlich wie beispielsweise Heidig, immerhin führt eine etwas mehr befahrene Asphaltstraße durch die 230-Seelen-Gemeinde.

Was aber hier im nördlichen Teil der Johannisburger Heide besonders auffällt, ist die hügelige Landschaft, in die der Ort eingebettet liegt, und an seiner Nordwestseite fließt gemächlich die Krutinna vorbei, die schließlich (sich weiter gen Norden bewegend) nach etlichen Kilometern in den Beldahnsee, in der Nähe von Isnothen mündet.

© 2010 Marco Just   ❘  Alle Rechte vorbehalten.