Liebenberg                                                  Klon
 
 

Während des letzten Urlaubs 1999 stießen wir bei einer zufälligen Recherche auf den Ort Liebenberg (Klon), der als das masurische Dorf mit den meisten erhaltenen schwarzen Häusern proklamiert wurde, womit er natürlich unser Interesse weckte. Unsere Zeit war damals aber bereits vorbei, so dass wir es nicht mehr schafften, hierher zu fahren.

Auch das nahm ich mir (ebenso wie Wilhelmshof) vor für den Fall, dass ich noch einmal herkomme.

Somit war also auch Liebenberg diesmal zwangsläufiges Ziel unserer Ausflugsfahrten, denn ich musste unbedingt wissen, was es damit auf sich hatte, doch die Erwartung trat nicht ein. Natürlich gab es eine Anhäufung schwarzer Häuser  -  eine ganze Reihe mitten im Ort  -  doch es war nicht das, was man glaubte vorzufinden.

Liebenberg

Ganz am Ende des Dorfes stand ein einzelnes, kleines Haus in typischer masurischer Bauweise. Sein Zustand ließ die Vermutung zu, dass es bereits leer stehen müsste. Es war völlig verzogen, schien sich den Unebenheiten des Erdbodens anzupassen, die Bretter waren über dem Boden abgefault, das Dach war undicht und dennoch  -  im Vorbeifahren sahen wir, wie kurz ein Gesicht hinter der Gardine hervor huschte und dann gleich wieder verschwand. Es gab sie also: Bewohner, die man niemals hier vermutet hätte.

Wie einfach kann das Leben scheinbar sein, in einer solchen Hütte zu leben. Wir mussten unbedingt anhalten und uns dieses Häuschen für einen Moment näher betrachte, denn wir konnten es immer noch nicht glauben....etwas romantisches hatte es ja immerhin und das Paradoxe beim Anblick des Dorfes war, dass sich schräg gegenüber eine moderne und relativ große Schule befand  -  eine Schule mit Blick auf das Armenhaus; aber immerhin hatten wir nun das gefunden, was wir eigentlich suchten: das Masuren aus vergangener Zeit.

Ganz so einsam wie es auf den oberen Bildern den Anschein hat, stand das kleine Haus natürlich nicht, es bildete lediglich den Abschluss des Dorfes.

Wenn Liebenberg auch insgesamt nicht ganz das bot, was wir uns erhofften, so überraschte es dennoch mit ein paar kleinen Besonderheiten und dazu zählten nicht nur die schwarzen Häuser und ihr teilweiser Zustand, sondern auch die Art und Weise, wie sie in die Landschaft integriert waren, dadurch wirkte das Dorf für diesen Teil sehr ursprünglich.

Im zentralen Bereich des Ortes gibt es eine gewisse Zusammenballung masurischer Häuser, die das Straßenbild hinter der Kirche prägen

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