Im  Reich  der  Schatten

 

Schloss Varchentin

Des Nachts, wenn die Geister rufen....

Von der Bundesstraße zweigt eine schmale Straße ab, sie wird von alten Kastanienbäumen gesäumt.

Am Ende dieser Straße erhebt sich ein bedrohlich wirkendes Anwesen  -  ein Geisterhaus, das auf einem sanften Hügel trohnt.

Man kann es bereits vom Abzweig der Straße her sehen.


Der kleine Ort, in dem das Schloss steht, scheint ihm zu Füßen zu liegen  -  wirkt er doch kaum mehr als eine Ansammlung von Häuschen der Schlossdiener.

Hinter diesem stattlichen Anwesen erstreckt sich der weitläufige Landschaftspark, der abwärts bis ans Ufer des benachbarten Sees reicht.

Südlich des Schlosses zweigt eine Kastanienallee vom Rundweg ab und führt geradewegs zu einem Mausoleum, das die Grafen Grothe 1895 errichteten  -  das Schloss ist rund fünfzig Jahre älter.

In der Umgebung findet man einige ansehnliche Wirtschaftsgebäude, beispielsweise eine Orangerie und eine Fasanerie.

Ein alter Mann  -  von schlanker, hochgewachsener Gestalt, vorn übergeneigt mit einem Krückstock laufend  - empfängt jeden Besucher und lädt ihn ein, mit ihm zu kommen auf einen Spaziergang....einen Spaziergang um das Schloss und durch den Park....und dann fängt er an zu erzählen....wie es früher war, wer im Schloss herrschte, wer es erbaute....er erzählt eine Geschichte  -  seine Geschichte  -  sein Vater war früher Schlossdiener, er selbst ist hier aufgewachsen, wohnt im Haus gegenüber.

Jeden Tag, so erzählt er, dreht er seine Runde und schaut nach dem rechten. Dann zeigt er auf eine verwitterte Holztür an der Nordseite, über sie gelangt man in einen dunklen Gewölbekeller.