Tiefer See bei Bölkendorf (Seite 3)
Tiefer See bei Bölkendorf (Seite 3)
Relief
handgezeichnete Karte
Bei Betrachtung der Karte rechts stellt man entlang der Seemitte von Nord nach Süd zunächst kaum ein Gefälle wahr (Nordteil), während sich der „Südkessel“ dann zu einem großen tiefen Loch ausformt. Der Übergang stellt sich wie eine Kante dar, an der das Gelände plötzlich steil abfällt (R. Krause mündl.).
Aus der Tabelle „Seentypen im Raum Eberswalde-Finow (aus der Legende zur Karte der Naturraummosaike)“ geht hervor, dass der überwiegende Teil der Unterfläche (>75%) glatt hängig ist, während auf die Kategorie „leicht bewegt“ nur etwa 1-5 % entfallen. Das ist der oben abgebildeten Grafik des See-Querschnitts auch eindeutig zu entnehmen. Zu sehen ist hier also der Aufriss des „Südkessels“, wobei wir mit unseren Messungen die tiefste Stelle nur leicht verfehlt haben. Insgesamt aber gewinnt man durchaus einen Eindruck davon, wie man sich die Hohlform vorzustellen hat.
Etwa 65 m vom Ostufer entfernt ist der See bereits 30 m tief. Das ergibt ein Gefälle von 45,5 % bei einem Neigungswinkel von 20,5º. Die Ablagerung holozäner limnischer Sedimente (Mudden) erfolgt vor allem in den zentralen tieferen Seebereichen, was in der Querschnittgrafik zu erkennen ist. Der Tiefe See weist ausschließlich Kalkmudden auf. Würde man die Sedimentschicht ignorieren und die Linien weiterziehen, käme man an ihrem Schnittpunkt auf eine Tiefe von etwa 40 m.
Unsere Messungen erfolgten mit freundlicher Genehmigung der Eigentümer M. Miers und B. Wurm (Bölkendorf).
Wir verwendeten Magnetband und Lot (manuelle Messung), wobei die Bandstücken der jeweiligen Messpunkte in entsprechend nummerierten Dosen aufbewahrt wurden. Dadurch ließ sich die Tiefe später zentimetergenau ermitteln, was aufgrund des festen Bodens im See repräsentative Ergebnisse liefert.
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